Vereinsgeschichte

 

Die Gründung

In Faupels Hotel wurde im Jahr 1925 der Reiterverein Warburg aus der Taufe gehoben. Sieben Jahre nach dem Ende des ersten Weltkrieges und in einer Phase der wirtschaftlichen Restauration waren es elf Männer, die mit der Vereinsgründung den Freunden des Pferdesports eine neue Heimat geben wollten. Unter den Gründervätern waren die Warburger Rittmeister Jessberger, Wilhelm Fischer, Heinrich Kaufhold, Hermann Faupel, Rudolf Kohaupt, Fritz Michels, Fritz Becker sr. sowie Joseph von Wrede (Willebadessen), Alfred Jacobi (Körbecke), Wilhelm Hanfland (Daseburg) und Ernst Fuest (Germete). Erster Vorsitzender wurde Rittmeister Jessberger, der als Reitlehrer in den ersten Jahren auch die entscheidende Triebkraft im Vereinsleben darstellte. Seiner Energie ist es auch zu verdanken, dass am 7. Oktober 1929 das erste Reit- und Fahrturnier des Vereins auf dem Hüffertkampfplatz veranstaltet wurde. Kurz nach der Gründung verzeichnete der Verein schon 30 Mitglieder. 1931 übernahm Freiherr von Wrede das Amt des ersten Vorsitzenden. Er setzte den Schwerpunkt der Vereinsarbeit in den aktiven Reitsport und die westfälische Pferdezucht.

 

Die Zeit des Nationalsozialismus

Wie alle anderen Vereine wurde auch der Reiterverein Warburg nach der Machtergreifung der NSDAP 1933 gleichgeschaltet. Der Verein wurde in den SA- Reitersturm eingegliedert.

 

Wiederaufbau nach der Stunde Null

Nach dem Zusammenbruch des Naziregimes und dem Neuaufbau einer demokratischen Ordnung in Deutschland galt die Sorge der Menschen nach 1945 zunächst dem nackten Überleben. Erst 1947 regte sich wieder der Wunsch, das Vereinsleben des Reitervereins neu entstehen zu lassen. In dieser Zeit hatte Josef Beine (Dössel) den Mut, Verantwortung zu übernehmen. Er war bis 1948 Vorsitzender und legte das Fundament für den Neuaufbau nach der Nazizeit. Dr. Fritz Bering aus Warburg übernahm im Jahr der Währungsreform das Ruder und führte den Verein mit fester Hand. Durch sein Engagement und sein persönliches Vorbild führte er neue Mitglieder an den Verein heran. Trotz der wirtschaftlichen Aufbauphase vermochte er dem Verein neue Impulse zu geben. 1949 wurde eine neue Vereinsstandarte beschafft und im gleichen Jahr das erste Turnier nach Ende des Krieges durchgeführt. Dabei gingen insgesamt 103 Pferde an den Start. Obwohl Dr. Bering nur fünf Jahre an der Spitze des Vereins stand, ernannte man ihn aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenvorsitzenden.

 

 

Weiterer Aufschwung

In der Amtszeit der Vorsitzenden Bruno Reinking (1953 bis 1957) und Philipp Dionysius (1957) wurde im Reiterverein immer Wert auf die reiterliche Ausbildung und den Turniersport gelegt. In dieser Zeit fanden alle zwei Jahre Turniere statt. Mit der Wahl von Heinz Kevenhörster im Dezember 1957 wurden entscheidende Neuentwicklungen im Verein eingeleitet. Unter seiner Leitung erfolgten Planung und Bau der Reithalle, die im Oktober 1959 auf dem Schützenplatz eingeweiht wurde. Durch die neue Reithalle gewann der Verein an großer Attraktivität, nicht nur für Turnierreiter, sondern auch für die Breiten- und Freizeitsportler. Deutliches Anzeichen dafür war die Verdreifachung der Mitgliederzahl und die verstärkte Aufnahme von jungen Mitgliedern in den Reiterverein Warburger Land.

 

Neues Reitsportgelände zum 50-jährigen Jubiläum

Durch Änderungen des Bebauungsplanes der Stadt Warburg musste zu Beginn der 70er Jahre die Reithalle auf dem Schützenplatz aufgegeben werden. Unter der Leitung von Heinz Kevenhörster erreichte es der Verein, dass am Anger ein neues und attraktives Reitsportgelände entstand, das passend zum 50-jährigen Jubiläum des Vereins Schauplatz eines großen Jubiläumsturniers wurde. Nach und nach entstanden weitere Gebäude und konnte zusätzliches Land für den Verein erworben werden. Februar 1982 erlebte der Verein einen Generationswechsel. Nach 25 Jahren vorbildlicher Vereinsführung trat Kevenhörster zurück und Clemens Gockeln wurde zum neuen Vorsitzenden bestimmt. Mit seinem Engagement für den reiterlichen Nachwuchs setzte der Verein neue Schwerpunkte in der Arbeit. Von 1987 bis 1994 führte Herbert Helling den Verein, der weiter für den Ausbau des Geländes am Anger sorgte. Er blieb bis 1994 an der Spitze des Vereins. In diesen Jahren gab Robert Michels durch stringente Vorstandsarbeit dem Verein wichtige Impulse.

 

Attraktiv für Jung und Alt im 21. Jahrhundert

1994 übernahm Klaus Seewald die Führung des Vereins als erster Vorsitzender. Die Reitanlage wurde immer weiter verbessert und hat sich inzwischen zu einer sehenswerten Reitsportanlage entwickelt. Durch zahlreiches ehrenamtliches Engagement der Vereinsmitglieder wurden viele Ausbesserungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt.

Von 2003 an stand Kirsten Ashauer als 1. Vorsitzende an der Spitze des Vereins,  2007- 2012 führte Klaus-Dieter Ewers den Verein und seit 2012 leitet Elmar Meßler die Geschicke des Vereins.

Aktuell haben sich der Reitertag und  das Sommerturnier zu gut besuchten  Anziehungspunkten im Terminkalender der Stadt Warburg entwickelt. Mit über 250 Mitgliedern präsentiert sich der Verein im neuen Jahrtausend mit vielen Angeboten für Turnier- und Freizeitreitern. Viel Wert wird auf die reiterliche Ausbildung und das Angebot für sinnvolle Freizeitgestaltung der Jugend gelegt. Vor mehr als 80 Jahren fassten elf Männer aus Warburg und umliegenden Orten den Entschluss, einen Reiterverein zu gründen. Mit einem großen Jubiläumsturnier wurde vom 7. bis 9. Juli 2000 das 75-jährige Bestehen gefeiert. Es wurde nicht nur sportliche Höchstleistungen vorgestellt, sondern auch derjenigen Vereinsgründer gedacht, die den Grundstock für die erfolgreiche Arbeit des Reitervereins Warburger Land  e. V. gelegt haben.